Karte (Kartografie) - Fertőrákos

Fertőrákos
Fertőrákos [] (deutsch: Kroisbach, kroatisch: Krojspuh) ist eine ungarische Gemeinde im Komitat Győr-Moson-Sopron mit 2146 Einwohnern (Stand 2011). Sie liegt am Neusiedler See ( Fertő-tó) etwa zehn Kilometer nordöstlich von Sopron direkt an der Grenze zu Österreich. Die Gemeinde ist heute Teil des österreichisch-ungarischen UNESCO-Welterbes „Fertő / Neusiedler See“ beziehungsweise des Nationalparks Fertő-Hanság.

Ein Fahrweg des Neusiedler-See-Radwegs verbindet Fertőrákos mit der nördlich angrenzenden österreichischen Gemeinde Mörbisch am See. Von dort aus kann bis zur Staatsgrenze auch mit dem Auto gefahren werden, Grenzkontrollen finden seit 2008 nicht mehr statt. Direkt an der ungarischen Seite der Staatsgrenze befindet sich an diesem Fahrweg die Mithrasgrotte, in der ein vor 1900 wieder aufgefundenes Mithrasrelief aus der römischen Zeit Pannoniens zu sehen ist. Fertőrákos besitzt eine Hafenanlage sowie ein Seebad, das bis 1989 den kommunistischen Kadern vorbehalten war.

Die Ortschaft wurde 1199 erstmals mit dem Namen Racus erwähnt. 1457 wurde sie im Deutschen erstmals als Krewspach, später als Kroisbach bezeichnet und gehörte seit dem Hochmittelalter zum geschlossenen deutschen Sprachgebiet Westungarns (ungarische Volkszählung von 1880: 90,9 Prozent Deutsche, Volkszählung 1920: 96,6 Prozent, Volkszählung 1930: 96 Prozent). Ein 1910 gemachter archäologischer Fund förderte die keltischen Münzen des so genannten Kroisbacher Typs zutage.

Fertőrákos (Kroisbach) gehörte zu den fünf umliegenden Gemeinden von Ödenburg, die sich in der Volksabstimmung 1921 im Burgenland großteils für die Angliederung an Österreich entschieden, Kroisbach mit über 60 Prozent, aufgrund des Gesamtergebnisses der Abstimmung dennoch bei Ungarn verblieben. 1945/46 wurde der Großteil der deutschsprachigen Einwohner nach Österreich und Deutschland vertrieben. Eine österreichische Schätzung von 1970 ging von 10 Prozent deutschsprachigen Bürgern aus.

Im Höhlentheater von Fertőrákos und in Sopron findet alljährlich das Wagner-Liszt-Festival statt.

Östlich von Fertőrákos wurde im Jahre 1910 ein Spätlatènezeitliches Gefäß mit etwa 100 bis 120 Silbertetradrachmen aufgefunden. Da der Fund zerstört wurde, sind nur mehr 34 Münzen in vier verschiedenen Typen vorhanden. Sie werden in die Zeit des 2. oder 1. Jahrhunderts v. Chr. datiert und werden von K. Pink als Anreger für die norische Münzprägung gesehen. 19 Stück befinden sich heute im Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums (Magyar Nemzeti Múzeum), vier weitere im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien.

 
Karte (Kartografie) - Fertőrákos
Land (Geographie) - Ungarn
Flagge Ungarns
Ungarn ( []) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit rund 9,7 Millionen Einwohnern. Das im Pannonischen Becken gelegene und von der Donau durchflossene Land grenzt an die Slowakei und die Ukraine im Norden, Rumänien im Osten, Serbien und Kroatien im Süden, sowie Slowenien und Österreich im Westen. Hauptstadt und größte Stadt ist Budapest; zu den weiteren Großstädten zählen Debrecen, Szeged, Miskolc, Pécs und Győr.

Als einer der ersten Ostblock-Staaten wurde Ungarn am 23. Oktober 1989 zur Demokratie und trat 1999 der NATO bei. Seit 2004 ist das Land Mitglied der Europäischen Union und bildet darin zusammen mit Polen, Tschechien und der Slowakei die Visegrád-Gruppe.
Währung / Sprache  
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